Mallorca – Tourismus und seine Auswirkungen

Tourismus auf Mallorca

Mallorca – Insel der Gegensätze und des Massentourismus Mallorca, als größte und bekannteste Baleareninsel, biete eine gelungene Vereinigung von ländlich unberührtem Charme und touristisch erschlossener Küstenlandschaft. Während das Innere der Insel, mit seinen typisch mallorquinischen Städtchen und Bergketten bis zu 1500 m aufwartet, ist die Küste von Buchten, Stränden und Klippen geprägt. Keine andere Insel hat so viel zu bieten, wie Mallorca. Ob als Billigurlauber am Ballermann oder Individualtourist in der Universitätsstadt Palma-Mallorca lockt seit den 50-er Jahren Scharen von Touristen auf die Sonneninsel. Bereits 1903 eröffnete das erste Hotel der Insel, das Grand-Hotel. Nachdem der Tourismus auf Mallorca, aufgrund des spanischen Bürgerkrieges und des Zweiten Weltkrieges, einige Zeit ruhte, kamen 1950 bereits 100.000 Touristen auf die Insel. Im darauffolgenden Jahr verdoppelte sich diese Anzahl. Doch der wirkliche Massentourismus begann erst in den 60-er Jahren. Mehr als eine Million ausländische Touristen überfluteten die Insel. Am Ende der 90-er Jahre gipfelte ihre Zahl sogar bei sechs Millionen Urlaubern im Jahr. Diese Zahlen ließen Mallorca zum Ferienziel Nummer Eins heranwachsen. Der Touristenboom lockte viele, vor allem deutsche Geschäftsleute, bereits in den 70-er Jahren, auf die Baleareninsel. So entstanden mehrere Discos und auch die Gastronomie wuchs beträchtlich. Wahre Imperien unter deutscher Flagge etablierten sich. Man denke nur an den Metzger Horst Abel, der hier mit einer Imbissbude begann, bald eine Fleisch- und Wurstfabrik sein Eigen nannte und heute erfolgreicher Unternehmer mit circa 20 Firmen ist. Momentan verfügt Mallorca über rund 1600 Hotelanlagen, die vorwiegend von deutschen und britischen Touristen besucht werden.

Tourismus auf Mallorca wird immer billiger

Auf einem Küstenabschnitt von sechs Kilometern Länge, befinden sich, östlich von Palma, mittlerweile 250 Hotels. Auf dem, vom spanischen „Balneario“ ins deutsche „Ballermann“ umgetauften Strandabschnitt, erfreuen sich Jahr für Jahr sonnenhungrige und bierdurstige Strandurlauber bei Sonne, Sex und Alkohol. Diese, in Abständen von 500 m durchnummerierten Strandabschnitte, mit Namen Balneario 1 bis Balneario 15 genießen, vor allem bei Billigtouristen, große Beliebtheit. Am bekanntesten ist hier wohl der berühmt-berüchtigte Ballermann 6. Doch die Baleareninsel bietet noch viel mehr. Eine atemberaubende Naturlandschaft garantiert Alternativtouristen, fernab der touristischen Hochburgen, Ruhe und Abgeschiedenheit. Nicht umsonst wird Mallorca auch „Insel der Stille“ genannt. Über ein Drittel der Insel wurde inzwischen zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Wanderern bietet das Tramuntana-Gebirge, welches komplett unter Naturschutz steht, ein wunderschönes Naturschauspiel. An der Westküste findet der Tourist ausgedehnte Orangenplantagen. Wer nicht nur faulenzen will, hat auf der Insel reichlich Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen. Vom Klettern, übers Radfahren, bis zum Tauchen oder Golfen ist hier alles möglich. Bekannt ist Malorca allerdings auch als die Insel der Reichen und Schönen. Promis, Politiker, Wirtschaftsgrößen und sogar Könige haben hier ihren Zweitwohnsitz. Doch nicht nur im Sommer ist Mallorca bei den Urlaubern beliebt. Ab November zieht es dann sportlich Aktive und Langzeiturlauber auf die Insel. Die Temperaturen sinken hier, selbst im Winter, kaum unter 10°C und von der Mandelblütenzeit im Frühjahr schwärmen wohl alle Urlauber, die das einmal erleben durften. Trotzdem bleibt der Sommer die Touristenhochzeit.

Mallorca ist für Tourismus mit Gegensätzen bekannt

Bis zu 1100 mal wöchentlich steuern deutsche Airlines die Insel Mallorca an. Hier trennen sich dann die Geschmäcker und Geldbeutel. Während die Touristenbusse zahlreiche Pauschalurlauber in ihre Unterkünfte bringen, steuern Besserverdiener, im Maßanzug und mit Handy am Ohr, per Mietwagen und eigenem Chauffeur, ihr Appartement an. Wer was auf sich hält, spielt hier Golf. Und dieser Trend nimmt immer weiter zu. „Klasse statt Masse“ ist das neue Motto, das der Insel aber bei weiten nicht nur Vorteile einbringt. Dieser Nobeltourismus, so sind sich Experten einig, richtet auf der Insel mehr Schaden an, als der Massentourismus vergangener Jahre. Der Bau von immer mehr Golfplätzen, Yachthäfen und Zweitwohnsitzen mit Swimmingpools, beraubt die Insel immer mehr ihres natürlichen Lebensraumes. Hafenanlagen mit weit ins Meer reichenden Molen, sorgen für veränderte natürliche Strömungen und führen so zur Bedrohung des natürlichen Küsten-und Meeresökosystems. Der steigende Wasserverbrauch greift in das ökologische Gleichgewicht des Grundwassers ein und verändert es nachhaltig. Wissenschaftliche Studien haben inzwischen bewiesen, dass der Massentourismus höhere Einnahmen bei gleichzeitig geringerem ökologischem Schaden, gegenüber diesem Nobeltourismus, erzielt.